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2017/08/05

Folk im Park - Marienbergpark Nürnberg (23.07.2017)

Mein drittes Mal bei Folk im Park. 2013 mit meinem Freund und Dirk von Flockes Plattenkiste. 2015 mit meinem Freund und Baby. 2017 nun mit Ehemann und Kleinkind. Letztes Jahr blieb mir dieses wunderbare Festival aufgrund eines Unfalls verwehrt. Wie sehr wünschte ich mir deshalb dieses Jahr unbedingt dabei zu sein. Weniger des Line-Up wegen, viel mehr wollte ich diesen besonderen Zauber zwischen Folk und Kinderanimation mit meinem inzwischen 2-Jährigen musikbegeisterten Sohn erleben. Wieder einmal hat die Vorfreude mir nicht zu viel versprochen.

Als wir kurz nach Zwei durch den Einlass gingen - mein Mann bekam ohne Probleme noch ein Ticket an der Tageskasse - spielten bereits Folk's worst nightmare. Ich fühlte mich an die Tour of Tours erinnert, haben sich doch auch hier mehrere Künstler zu einem Musikprojekt zusammengeschlossen. Gewöhnlich spielen die lokalen Bands immer als Erstes - in diesem Fall hätten sie wunderbar auch am Ende gepasst. Nach ein paar Bier würden die Lieder in der Dämmerung vielleicht doch noch etwas besser wirken. Was wie Kritik klingt, soll eigentlich ein Kompliment sein.

Aber der Reihe nach: Zunächst suchten wir uns einen Platz für unsere Picknickdecke. So nah am Kinderbereich waren wir noch nie und so wenig Zeit wie in diesem Jahr haben wir noch nie an unserem Platz verbracht. So ändern sich eben die Prioritäten. Unser Sohn entdeckte sofort das Bobbycar, wenig später die riesigen Lego Steine, den Maltisch, Rutsche usw. Langeweile konnte nun wirklich nicht aufkommen. Auch zwischen den Umbaupausen auf der Hauptbühne wurde Programm auf der Kinderbühne geboten: Zweimal traten Ben & the Sunshine Boys auf, sangen deutsch-englische Kinderlieder zum Mitmachen. Den Spaßkoffer Eichi werden wir so schnell auch nicht vergessen. Lief unser Sohn doch kurz vor dem Höhepunkt der Show vor der Bühne herum, während Eichi tiefenentspannt blieb: "Nimm dir die Zeit, die du brauchst."

Mein musikalisches Highlight trat bereits als zweiter Programmpunkt auf der Hauptbühne auf: Burkini Beach. Vor einigen Wochen hatte ich ihn auf egofm entdeckt und war begeistert als ich den Namen mit Folk im Park in Verbindung bringen konnte. Mich erinnerten seine berührenden Songs an Conor Oberst / Bright Eyes. Während seines Auftritts blieb ich mit geschlossenen Augen auf unserer Decke liegen - ein Genuss. Was für ein perfekter Festivaltag mit der Familie.

Der Rest des Tages verflog nur so. Ich schaute nicht auf die Uhr, wusste nicht wie lange wer spielte, wann der nächste Auftritt war. Die Zeit schien keine Rolle zu spielen, wir verbrachten einfach einen entspannten Nachmittag bei guter Musik, die wir mal mehr mal weniger aufmerksam verfolgten. Die Organisatoren, die jeden Künstler ankündigten, ließen es sich nicht nehmen zu der Besonderheit des diesjährigen Folk im Park Stellung zu nehmen: Das Line-Up der Herren. Während der eine eine Sitzgruppe zur Diskussion anbot, betonte der andere, dass die Qualität der Musik doch im Vordergrund stünde - und die war auch ohne weibliche Unterstützung definitiv geboten:

Zwar gefiel uns der Neuseeländer Marlon Williams weniger gut, doch der Niederländer Kim Janssen traf dann wieder eher unseren Geschmack. Charlie Cunningham war auch echt gut, lud mit einem Cover sogar zum Mitklatschen ein - mein Mann fand es irre entspannend zu seiner Musik das Jonglieren mit dem Diabolo zu üben. Nick Mulvey bildete einen schönen Abschluss (auch wenn Folk's Worst Nightmare an dieser Stelle sicher auch noch mal Laune gemacht hätten) - inzwischen brach die Dunkelheit ein und der Konzertabend endete kurz nach zehn. (Anschließend wurde noch der Film "Once" gezeigt, wir entschieden uns jedoch heim zu fahren.)

Neben der Vielfalt an kulinarischen Angeboten und den milden Temperaturen (trocken, windig, nicht zu warm), war ich wieder mal begeistert von all dem, was Folk im Park ausmacht: All die entspannten Menschen - ja, die Eltern und Kinder eingeschlossen. Mit gutem Gewissen barfußlaufen, weil keine Scherben rumliegen. Keine Taschenkontrollen und sich trotzdem sicher fühlen inmitten dieser friedlichen und entspannten Atmosphäre. "Magisch", trifft es ganz gut.

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