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2015/09/06

Südengland | 03. - 07.09.2014 (Part 3: South west)

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Bournemouth und starteten Richtung Norden. Bevor wir unsere Freunde in Frome besuchten, wollten wir noch Stonehenge entdecken. Na ja, wirklich motiviert waren wir nicht. "So ein paar Steine, was soll daran so toll sein." Aber jeder, der dort gewesen ist, gab uns zu verstehen, dass es ein Muss ist. Es lag auf dem Weg, also gut. Was soll ich sagen, wir haben es nicht bereut. Ich weiß gar nicht, ob es unbedingt die Steine waren. Mein Freund war vor allem vom Museum begeistert und hätte sicher noch länger dort verweilen können.

Tipp: Wir kauften ein 9-Tages-Ticket vom English Heritage für 45 Pfund (Overseas visitor pass card 2 adults 9 days), welches uns beiden freien oder ermäßigten Eintritt zu vielen Kulturstätten und Museen verschaffte. Das Ticket gibt es auch für Familien und Singles sowie für 16 Tage. Für uns lohnte es sich fast schon allein für den Besuch in Stonehenge. Des Weiteren waren wir damit im Old Wardour Castle, Tintagle Castle, St. Mawes Castle, Pendennis Castle...

Danach ging es nach Frome, ein niedliches kleines Städtchen. Unsere Freunde waren so lieb uns für vier Nächte aufzunehmen (Danke Jackie, wir haben uns sehr wohl gefühlt und es war so schön an eurem Familienalltag teilzuhaben). Von dort unternahmen wir ein paar Ausflüge - und haben noch lange nicht alles gesehen, was die Umgebung von Somerset zu bieten hat (z. B. Longleat, Lavender Field). So entdeckten wir beispielsweise das Westbury White Horse - an verschiedenen Hügeln in England sind Pferdemotive aus Kreide sichtbar, auf den man übrigens auch super runter rutschen kann.

Den Freitag verbrachten wir zunächst in Bath. Eine wundervolle Stadt im gregorianischen Stil. Bekannt ist sie für die römischen Thermalbäder. Das war zeitlich aber nicht drin und insgeheim waren wir wegen des Runnings Sushis (mein erstes!), von dem unsere Freunde so schwärmten, dort. Roher Fisch war für mich leider nicht drin und so genoß ich vorwiegend die vegetarischen Köstlichkeiten - so lecker! Wer Mittags einen Platz am Laufband vom Yen Sushi wünscht, sollte pünktlich um 12 Uhr da sein. Nach dem Mittagessen schlenderten wir noch etwas umher, unter anderem am Royal Crescent, einer im Halbmond angeordneten Häuserkette, und durch die Innenstadt. Dort fielen mir vor allem die qualitativ hochwertigen Straßenmusiker auf, die alle paar Minuten den Spielort wechselten, sodass wir manchen öfter begegneten. Es gefiel uns so gut, dass wir sogar noch einmal zum Auto zurückgingen, um unsere Parkzeit zu verlängern. Und selbst als wir die Stadt verließen, lief das Cricket Spiel von unserer Ankunft noch immer...

Danach wollten wir uns noch das Old Wardour Castle besichtigen, in dem unsere Freunde geheiratet hatten. Ich glaube, es war das erste Mal, das wir so wirklich mit den sehr (sehr, sehr!) schmalen Wegen in England konfrontiert wurden. Zwischenzeitlich dachten wir schon, wir hätten uns verirrt und unser Navi führe uns ins Niemandsland, doch kurz bevor der Einlass geschlossen wurde, kamen wir doch an, um  diese wunderschöne Ruine zu betreten und für ein kleines Fotoshooting zu nutzen.

Samstag fuhren wir mit dem Zug von Frome nach Bristol - für jeden nur 10,70 Pfund Hin und Zurück. Vom Bahnhof schlenderten wir zusammen zum Hafen, am Hannover Quay vorbei, über den Bristol Harbour Market am Saturday Flea market vorbei, und aßen eine grandiose Kartoffelsuppe mit Brot im No 1 Harbourside ehe sich unsere Wege trennten. Mein Freund machte sich auf den Weg ins Stadion, ich wagte mich - über Umwege - zum Cabot Tower hinauf. Als ich oben ankam, war ich fix und fertig, aber die Aussicht zahlte sich aus. Zurück in die Innenstadt tat ich mich etwas schwer, doch irgendwann fand ich sogar die Kaffeerösterei (Full Court Press), die ich mir vorab notiert hatte. Ein leckerer Cappuccino zum Carrot Cake - das hatte ich mir verdient. Eine Straße weiter entdeckte ich eine Markthalle (St. Nicholas Market) und nahm gleich noch eine Pita für die Rückfahrt mit. Den Weg zurück zum Bahnhof fand ich dann glücklichweise ganz intuitiv - mein "Groundhopper" ebenfalls, sodass wir wie geplant zusammen nach Frome zurückfuhren. Wie wir vom Bahnhof in den Stadtkern reinliefen, konnte ich der Stadt nicht viel abgewinnen - die Harbourside gefiel mir umso mehr, was wohl aber auch an dem bunten Markttreiben gelegen hat. Mit wissbegierigen Kindern lohnt sich ein Ausflug aber bestimmt allein wegen des Bristol Museums.

Bevor wir uns Sonntag von unseren Freunden verabschieden mussten, wartete noch ein besonderes Highlight: der Frome Independent Market. Jeden ersten Sonntag im Monat verwandelt sich Frome in ein kulinarisches Paradies. Neben zahlreichen Essenständen, gibt es auch einen Flohmarkt und viele lokale Geschäfte haben an diesem Tag geöffnet. Am liebsten hätte ich überall mal was probiert. Spätestens hier hätten wir das Vorurteil, in England gäbe es nichts ordentliches zu essen, ablegen müssen. Herzhafte Muffins, liebevolle Tartes, selbstgebackenes Brot. Alles was das Herz begehrt. Satt und mit einem Focaccia im Gepäck nahmen wir schweren Herzens Abschied und machten uns auf den Weg nach Cornwall... 

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