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2013/11/06

Thees Uhlmann - E-Werk Erlangen (04.11.2013)

Dieser Mann. Punkt.
Punkt.
Punkt.

Wenn ein Künstler die Bühne betritt, hinter rotem Nebel zu winken beginnt und das allein reicht, um mein Herz zum Hüpfen zu bringen. Ja, dann brauche ich eigentlich nicht viel mehr Worte zu verlieren. Dafür macht er aber zu gute Musik als dass ich den Beitrag jetzt schon beenden könnte.

Eigentlich ist das Konzert Ende Oktober 2011 in Hamburg nicht zu toppen. Als wir die Große Freiheit 36 pünktlich zum Einlass betraten, stand Thees bereits auf der Bühne und kündigte die Vorband an. Als diese die Bühne betrat, bekam ich sofort eine Gänsehaut: Landungsbrücken raus acapella.

In Erlangen stellten sich mir dann vorab einige Fragen: Ist der Einlass gleichzeitig der Beginn der Vorbands - wie in Hamburg? Nein. Aber es schadet ja nicht, eine Stunde früher da zu sein, um sich von der Empore aus einen guten Blick auf die Bühne zu sichern. Wird Thees wieder die Vorband ankündigen? Nein. Erlangen ist eben nicht Hamburg. Oder?
 
Martin & James waren als Vorband gut. Sie wussten das Publikum perfekt auf Thees einzustimmen indem sie es zum Klatschen und Singen animierten. Trotzdem haben sie mich nicht so überzeugt, dass ich ein Konzert von ihnen besuchen würde. Zumindest nicht in Deutschland. In der Kombination Bier-Pub-Schottland wäre es aber perfekt der Musik dieses schottischen Duos zu lauschen.

Nach den ersten paar Lieder von Thees Uhlmann & Band war ich etwas verwirrt. Thees, was machst du da? Spielst du jetzt einfach so deine beiden Platten runter? Wo bleiben die Geschichten, die dich ausmachen? Und warum trägst du eigentlich ein Hemd statt deines weißen T-Shirts? Aber keine Sorge, die Verwirrung hielt nicht lang an. Er fing zu reden an. Und das ausverkaufte Erlangen belohnte ihn, indem es einen (fast) so guten Gefangenenchor wie Hamburg zusammenstellte.
 
Da ich noch nicht so recht wusste, was ich von #2 halten soll, störte es einerseits nicht, dass Thees gefühlt mehr vom ersten Album spielte. Andererseits war ich überrascht wie gut (nicht nur) ich die neuen Texte doch bereits unbewusst verinnerlicht hatte. Nicht zu vergessen ist die Keyboarderin Julia Hügel, die als Fürtherin quasi ein Heimspiel hatte. So jung sie auch ist, so gut passt sie doch zu dieser Band. Ich kann mir ein Thees' Konzert ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Für die Anfangssequenz von Zerschmettert in Stücke überließen die Männer ihr die Bühne sogar ganz allein.

Mein Favorit ist und bleibt aber Römer am Ende Roms. Vielleicht weil es so viele Elemente in sich vereint, die mein Herz beglücken. Sei es am Anfang das Mundharmonika-Solo, der Moment, wenn die Band einsetzt oder wenn Thees wie wild auf der Bühne zu 'tanzen' beginnt. Während das Lied sonst immer am Anfang gespielt wurde, womit man mir meinen Höhepunkt des Abends quasi vorwegnahm, durfte ich mich diesmal bis zur Zugabe darauf freuen. Thees-tastisch!

Alles ist gut.
Wenn du neben mir sitzt.

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